Mongolische Klänge in der Amthof-Galerie

Ungewohnte musikalische Perspektiven will die Amthof-Galerie Bad Camberg am Sonntag, 27. April, von 18 Uhr an in ihrer Konzertreihe „Cello lädt ein“ eröffnen. Neben dem bewährten Amthof-Musiker Christopher Herrmann am Cello ist dann Enkhjargal Dandarvaanchig mit der Pferdekopfgeige zu Gast.


Der Name verrät es: Der Musiker und sein Instrument stammen aus der Mongolei. Enkhjargal Dandarvaanchig wuchs in Altanbulag auf, einem kleinen Dorf nahe der russischen Grenze. Er studierte von 1990 an am Konservatorium in Ulaanbaatar und konzentrierte sich dort auf die Pferdekopfgeige.


Das zweisaitige Instrument nimmt in der mongolischen Kultur einen hohen Stellenwert ein. Darauf deutet schon die obligatorische Verzierung mit einem Pferdekopf hin. Schließlich berufen sich die Mongolen stolz auf ihre Tradition als Reiter- und Hirtenvolk. Auch mehrere Sagen ranken sich um die Erfindung des Instruments, während es in der Wissenschaft keine einheitliche Theorie dazu gibt. Die meisten traditionellen Stücke auf der Pferdekopfgeige sind inspiriert von Naturklängen, etwa von den Rufen der Herdentiere oder vom Wind der Steppe. Wegen ihrer speziellen Bauart mit dem eckigen, kastenförmigen Körper und dem komplett durchgängigen Spieß ist die Pferdekopfgeige mit dem Cello, der Geige und anderen in Europa bekannteren Lauteninstrumenten eher entfernt verwandt.


Schon während seiner Ausbildung spielte Enkhjargal Dandarvaanchig in einem Quintett im mongolischen Fernsehen und tourte mit verschiedenen Staatsensembles durch das ganze Land. 1993 trat er mit der Gruppe „Altain Orgil“ erstmals in Deutschland auf. Zahlreiche Konzerte hierzulande, im europäischen Ausland und in den USA folgten. Bekannt wurde er unter dem für westliche Zungen etwas einfacheren Künstlernamen Epi. Als Sänger beherrscht er den mongolischen Oberton- und Untertongesang. Auch Ausflüge in Musikstile wie Jazz und Hiphop scheut Epi nicht.


Der Eintritt zu „Cello lädt ein“ am 27. April ist kostenlos. Um eine Spende wird gebeten.