Doris Virnich und Klausjürgen Herrmann

Die Kunst ist ständiger Wandel

Kunst hat immer etwas mit Veränderung zu tun. Künstlerinnen und Künstler entwickeln sich auf ihrem Lebens- und Schaffensweg, aber auch Orte der Kunst verändern sich. Beides macht die Amthof-Galerie Bad Camberg von Sonntag, 3. April, an in einer Doppelausstellung mit Doris Virnich und Klausjürgen Herrmann zum Thema.

Seerosenblätter - Doris Virnich

Eigentlich investiert Doris Virnich seit fast zehn Jahre einen großen Teil ihrer Energie in das alte Katasteramt in Diez und dessen Etablierung als Ausstellungs- und Arbeitsort für Künstler. Doch die gebürtige Euskirchenerin und bekennende Diezerin legt auch großen Wert auf das künstlerische Netzwerken in der Region. Und so ist sie mit einer Werkschau ihrer Arbeiten in Bad Camberg zu sehen. “Ich male mit Acryl auf Leinwand, am liebsten in größeren Formaten und immer abstrahiert. Bei mir darf auch die Untermalung sichtbar bleiben, anderes sich diffus in den Hintergrund schieben”, beschreibt sie ihren langjährigen Ansatz. Allerdings zeigt sie in der Amthof-Galerie auch jüngere Arbeiten, in denen sie sich seit rund einem Jahr auch mit figürlichen Abbildung von Personen und Figurengruppen auseinandersetzt. Ein gewisses Maß an Abstraktion ist aber auch in diesen Werken stets vertreten.

In einigen Bildern ganz neuen Datums schlägt das Pendel wieder in die andere Richtung. In diesen ungegenständlichen Arbeiten bildet Doris Virnich keine Realität ab und geht auch, bis auf das Farbkonzept, nicht planvoll vor. “Meine ungegenständlichen Bilder verändern sich im Arbeitsprozess. Mein einziges Ziel dabei ist, Spannungen durch Kontraste zu erzeugen”, erläutert die Künstlerin.

Komplettiert wird die Ausstellung durch Landschaftsdarstellungen, urbane Szenen und überraschende Alltagsfunde, wie das Bild „Die Mülltonne“, dessen Motiv Doris Virnich in einem Hinterhof in Berlin entdeckte. Trotz oder gerade wegen des ungewohnten Gegenstands wurde es eines ihrer Lieblingsbilder. Neben ihrer Arbeit an der Zukunftsvision der Kunst im alten Katasteramt und ihrem eigenen künstlerischen Schaffen studiert Doris Virnich an der freien Kunstakademie arte fact in Bonn.

 
Klausjürgen Herrmann wird seinen Part der Doppelausstellung ebenfalls als eine Art Werkschau gestalten. Allerdings geht es nicht nur um sein eigenes Schaffen und er nimmt auch das Organisatorische und Konzeptionelle in den Blickpunkt, das das künstlerische Arbeiten und Präsentieren überhaupt erst ermöglicht: Herrmann bietet einen Über-, Ein- und Ausblick in die mehr als 20 Jahre, seit denen er als Vorsitzender den Trägerverein der Amthof-Galerie führt. Anhand von Fotografien, Produkten, Plastiken und Stellungnahmen will er diesen interessanten und spannungsreichen Lebensabschnitt Revue passieren lassen und dies mit den Besuchern teilen. “Denn schließlich hat sich in diesen Jahren viel getan”, fasst Klausjürgen Herrmann zusammen.
Struktur 3 - Klausjürgen Herrmann

Die Ausstellung ist an allen Sonntagen im April in der Zeit von 11 bis 13 und 15 bis 17 Uhr in der Amthof-Galerie zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Da derzeit noch unklar ist, welche genauen Regelungen zu Corona-Maßnahmen während des Ausstellungszeitraums gelten, werden Besucher gebeten, sich entsprechend zu informieren und zu verhalten.

Text: Volker Thies