Ein Künstlerduo aus der Region nutzt von Sonntag, 2. April, an die Räume der Amthof-Galerie in Bad Camberg: Elke Hies und Peter Wojatzki präsentieren einen Monat lang ihre Malerei. Dabei stehen die beiden Künstlerpersönlichkeiten und ihre Werke nicht einfach unverbunden nebeneinander. Denn beide haben das Zentrum ihrer Arbeit in Diez und einige der Werke, die im Amthof gezeigt werden, sind im unmittelbaren Austausch entstanden.
“Kirche in Ennerich” von Elke Hies
Elke Hies stammt aus Diez und lebt im benachbarten Holzheim. Der Besuch einer Ausstellung dort gab vor Jahren den Impuls zum eigenen malerischen Schaffen. Seitdem hat sie eine Vielzahl von Kursen in unterschiedlichen Stilrichtungen, Techniken und bei verschiedenen Künstlern besucht. „Insbesondere die Kurse von Veronika Olma und Volker Altrichter haben mich inspiriert und ermutigt vom Fotorealismus in die Abstraktion zu gehen“, sagt Elke Hies. Seitdem entstehen ihre meisten Bilder im Stil des abstrakten Realismus. Dabei dient eine realistische Szene, eine konkrete Situation, eine gegenständliche Vorlage oder Idee als Kern und Keimzelle, die als zentrale Bildaussage arrangiert wird. Im Gegensatz zur rein abstrakten Kunst gibt es also beim abstrakten Realismus immer eine reale Vorlage oder Idee.
Elke Hies verwendet überwiegend Eitempera und Acryl für ihre farbintensiven Bilder. Sie waren bereits in Ausstellungen im Haus Eberhard in Diez, im Kreishaus Bad Ems, in Zell am Harmersbach und in ihrem eigenen Garten zu sehen.
Bilder von Elke Hies
Peter Wojatzki stammt aus Murnau am Staffelsee. Heute lebt der ehemalige Berufssoldat in Diez. Er ist sicher, dass er sein Talent von seinem malenden Vater geerbt hat, der seinem Sohn auch früh aktiv Grundkenntnisse der Malerei beibrachte.
Bild von Peter Wojatzki
Auch Peter Wojatzki bevorzugt einen farbenfrohen, ausdrucksstarken Malstil. Er geht allerdings bei seinen Arbeiten in Acryl-, Aquarell- oder Ölfarbe von einem ganz anderen Ansatz als seine Mitausstellerin aus. Statt des Abstrakten möchte er das Gesehene möglichst realitätsnah darstellen. Seit seiner Pensionierung im Jahr 2018 hat er diesen Anspruch auf die Spitze getrieben und beschäftigt sich intensiv mit fotorealistischer Acrylmalerei. Gewässerbilder aus der Gegend, oft vom Ufer der Lahn aus gesehen, und Eindrücke von Waldspaziergängen reizen ihn ebenfalls. „Dabei ist es mein Anspruch, in meinen Bildern so nah wie möglich an das Gesehene heran zu kommen, kleinste Details zu erfassen, aber vor allem auf die Schönheit der Natur oder von ausgesuchten Objekten aufmerksam zu machen“, sagt Peter Wojatzki.
Bilder von Peter Wojatzki
Neben der Teilnahme an mehreren Ausstellungen hat er auch Bücher und Festschriften mit Bleistiftzeichnungen illustriert. Darin zeigt sich, dass er gerne andere Malstile und -techniken ausprobiert. „Daher war es für mich eine besondere Erfahrung mit Elke Hies zusammen zu malen“, fasst Peter Wojatzki den Reiz der April-Ausstellung im Amthof zusammen.
Diese ist an allen Sonntagen des Monats sowie am Ostermontag, 10. April, bei freiem Eintritt jeweils von 11 bis 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr zu sehen. Letzter Ausstellungstag ist der 30. April.
Text: Volker Thies
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