Zwei Künstler loten ihre Schnittmengen aus

Um Schnittmengen nicht der mathematischen, sondern der künstlerischen Art geht es von Sonntag, 7. Juli, an in der Amthof-Galerie Bad Camberg. Die Künstler Jörg Stein und Bernd Brach laden nicht nur dazu ein, die Schnittmengen und Gegensätze zwischen ihrer beider Schaffen zu ergründen. Auch die Werke selbst stellen gewissermaßen Überschneidungen dar, nämlich zwischen selten zusammen genutzten Materialien und Techniken.

So arbeitet Jörg Stein sehr handwerklich mit Hammer und Nägeln, Leim und Rupfen, Leder und Blei, Pergament und Papier. Aber viele seiner Werke erscheinen auf den ersten, flüchtigen Blick wie mit Pinseln und Farben auf die Leinwand gebracht. Doch auch regelrechte Installationen für drinnen und draußen gehören zu seinem Arbeitsspektrum. Nach vielen Jahren in Hattersheim wirkt er heute vor allem in Lötzbeuren im Hunsrück in seinem Landatelier, in dem sich Literatur, bildende Kunst und Musik verbinden. „Ein Platz für Kommunikation, ein Biotop für Kunst und Poesie“, wie Stein es selbst formuliert.

Der Wiesbadener Künstler Bernd Brach hat nach vielen Jahren der kreativen Tätigkeit auf anderen Feldern den Werkstoff Wachs für sich entdeckt, anfangs noch mit zahlreichen Überschneidungen mit der Acrylmalerei, inzwischen als dominierendes Material seiner Arbeit. Nach stark farbigen Phasen hat sich in letzter Zeit bei ihm die stärker auf Erdtöne reduzierte Farbpalette in Malerei und Zeichnung durchgesetzt. Das Bruchstückhafte will er als Bildidee in Gesteins- oder Felsformationen formulieren, die oft schwebend den Bildraum füllen.

Die Doppelausstellung „Schnittmengen“ ist an allen Sonntagen im Juli jeweils von 11 bis 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt in der Amthof-Galerie zu sehen. Die Künstler werden anwesend sein und gerne mit Besuchern ins Gespräch kommen.

 

Text: Volker Thies